seniorenfreundlich.de - Senioren besser verstehen

Für diese Seite hatte ich viele, gute Vorbilder, nämlich liebe, alte Menschen, die trotz ihrer Einschränkungen den Alltag bestens gemeistert haben. Ihnen danke ich gleich zu Beginn für das Überlassen ihrer unbezahlbaren Tipps.

Ich finde, es gibt nur wenige generelle Grundprinzipien, die man beachten sollte. Das Zauberwort für die meisten Aktivitäten heißt Routine und auch Disziplin, mit anderen Worten das Gleiche immer auf die gleiche Art und Weise tun. Im Management würde man dies als Prozessmanagement bezeichnen. Man könnte auch sagen, das Bewährte muss stets geübt werden, um es lebendig zu erhalten. Die Routine vermittelt Sicherheit, besonders für Menschen, die vielleicht ohnehin große Selbstzweifel haben.

Das zweite Grundprinzip heißt Vereinfachen. Menschen mit großer Erfahrung wissen, worauf es ankommt und sie können sich überall auf das Wesentliche beschränken, eine Gabe, die sich die Jugend erst mühsam erarbeiten muss.

Entweder es geht leicht oder es geht gar nicht.

Das dritte Grundprinzip ist Dokumentieren oder einfacher ausgedrückt Aufschreiben. Da auch viele Senioren Zugang zu Computern und Digitalkameras haben, bietet sich hierfür die Technik an.

Stetes Lernen wird ebenfalls notwendig sein. Dabei kommt es weniger auf große, neue Wissensgebiete an, als auf die Neugierde, doch täglich Neues zu erfahren und immer wieder etwas auszuprobieren. Und stets gibt es was zu lernen, wenn man entdeckt, dass man jeden Fehler besser nur einmal machen und vor allem auch aus den Fehlern der anderen viel lernen kann.

Aktivität hält lebendig. Wer rastet, rostet tatsächlich. Hat auch ein Senioren - Alltag mehr Ruhepausen, so ist doch darauf zu achten, dass zuviel Passivität unterbleibt.

Und ohne Freude wird der Alltag grau bleiben. Da Freude gerade in Deutschland rar ist, muss man sich darum etwas bemühen.

Foto von Otto Buchegger

Das Wichtigste zum Schluß sind die Kontakte mit anderen Menschen. Nicht nur zur Kommunikation, zum Informationsaustausch, sondern auch um sich als soziales Wesen, das auch Anerkennung bekommen möchte, fühlen zu können.

Die wichtigsten 7 Säulen des Seniorenalltags

  • Routine
  • Vereinfachen
  • Aufschreiben
  • Lernen
  • Aktivität
  • Freude
  • Kontakte

Meine Tipps für einen seniorenfreundlichen Alltag sind vielleicht etwas willkürlich in Tätigkeits-Gruppen gegliedert. Fügt man noch "Nicht verarmen" (für das es einige Seiten gibt) dazu, dann könnte man sie die "10 Gebote des Seniorenalltags" nennen. Man kann sie durchaus aber auch isoliert einsetzen.

Es ist Absicht, Erkenntnisse aus der Alzheimer Forschung hier mit zu verwenden. Sie sind auch für nicht demente Menschen nützlich, habe zumindest ich gefunden. Genauso wie die Tipps für die Alten gerne auch von intelligenten Jungen übernommen werden. Die wichtigsten sind nochmals auf der Tipps-Seite zusammengefasst.

Häufig werden Senioren ermuntert, sich mit einem Gedächtnistraining fit zu halten. Wenn es nicht zu teuer kommt und - ganz wichtig - Spass macht, ist dagegen nichts einzuwenden. Aber mehr Lebensqualität bringt es meiner Meinung nicht. Wann brauche ich schon Listen von 14 Items auswendig zu lernen, wenn ich sie mir genauso gut aufschreiben kann?

Wesentlich effektiver erscheint es mir die wichtigsten Arbeitsabläufe im Alltag zu verändern, eventuell zu dokumentieren und solange zu üben, bis sie verinnerlicht sind. Das Ziel ist erreicht, wenn "OHNE ZU DENKEN" alles optimal abläuft.

Ein gutes Beispiel war meine schon ziemlich demente Mutter, die trotzdem sicher gekocht hat (mit Gas!), weil sie gar nicht nachdenken musste, wie es geht.

Wer tatsächlich Alzheimer bekommt, kann mit Gedächtnistraining, wie übrigens zur Zeit auch noch mit Medikamenten, den Gehirnverfall nur für kurze Zeit verzögern. Was aber "instinktmäßig" passiert, hält viel länger!

Die 10 Seniorenverbote

  1. Nichts vergessen
  2. Nichts verlieren
  3. Nichts verlegen
  4. Nicht vereinsamen
  5. Nicht verdummen
  6. Nicht vergammeln
  7. Nicht einrosten
  8. Nicht gefährden
  9. Nichts hinausschieben
  10. Nicht verarmen

Ein geschätzter Leser hat zu recht kritisiert, dass diese negativen Formulierungen nicht immer hilfreich sind und es besser wäre, sie als Gebote positiv zu formulieren. Ich stimme ihm zu und mache einen Versuch dazu:

Die 12 Seniorengebote (zur Erinnerung)

  1. Wichtiges aufschreiben
  2. Wenig mitnehmen
  3. Alles hat seinen festen Platz
  4. Besitz verkleinern
  5. Gesellschaft suchen
  6. Jeden Tag rausgehen
  7. Jeden Tag etwas lernen
  8. Immer ordentlich bleiben
  9. In Bewegung bleiben
  10. Wichtiges gleich erledigen
  11. Sich um die Finanzen kümmern
  12. Jeden Tag ein freudiges Erlebnis planen

Wie zu erwarten, sind es dann mehr Punkte, aber immer noch wenige genug, um sie als Merkblatt aufzuhängen.

Lebensweisheit

Graffiti an einem Altersheim im Tübingen

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Nichts vergessen

"Die schwächste Tinte ist stärker als das beste Gedächtnis" sagt zu Recht ein chinesisches Sprichwort. Es ist keine Schande, sich etwas zu notieren. Im Gegenteil, hat man gelernt, zuverlässig Daten zu notieren und sie auch wieder zu finden, dann wird vieles so einfach, dass auch mit leichter Demenz sich der Alltag bewältigen lässt.

Diese Erinnerungshilfen müssen sehr einfach sein und es müssen auch ganz wenige sein, denn sonst ist man schnell in den Hilfsmitteln so verstrickt, dass sie mehr schaden als nützen.

Je nach Lebensumständen werden verschiedene Hilfsmittel notwendig sein. manches, was auch schon im Berufsleben nützlich war, eignet sich auch für den Ruhestand.

Kalender

Am besten ist nur einer und deshalb muss man ihn auch mitnehmen können. Bei zu vielen Kalendern gehen entweder Termine verloren oder man muss zuviel koordinieren. Wer mit Senioren Termine vereinbart, erinnert kurz vorher nochmals daran, entweder per Telefon oder per E-Mail.

Zur Kalenderroutine gehört, dass man ihn jeden Tag mindestens einmal zur Hand nimmt und ihn anschaut. Sonst hilft das ganze Termine notieren nichts.

Wer seine Zeit strukturiert, behält leichter die Übersicht. Ich stehe zwar jeden Tag zur gleichen Zeit auf, aber am Sonntag koche ich nie zu Mittag, sondern gehe essen. Dadurch bekommt schon der Sonntag einen eigenen Platz in der Woche und auch andere Wochentage haben ihre Bedeutung und helfen so die Zeit zu strukturieren.

Personenlisten

Zu den häufigen Problemen von Senioren gehört das immer schlechter werdende Namensgedächtnis. Ein Tipp eines erfahrenen Managers, der dafür bewundert wurde, dass er sich alle Namen merken kann: Pro Gruppe sich eine Namensliste zulegen und diese sich kurz vorher anschauen, bevor man auf die Leute trifft.

Wer z.B. einmal pro Woche in einem Chor singt, geht kurz vor der Chorstunde nochmal alle Namen durch und begrüßt dann seine Mitsänger herzlich mit  Namen. Hilfreich sind solche Listen besonders, wenn man ein Foto mit dem Namen assoziieren kann. Das Nennen von Namen ist dann auch für die Zuhörer hilfreich, die damit ebenfalls ihr Gedächtnis auffrischen.

Tabletteneinnahme

Machmal hilft die Pharmaindustrie mit Datumspackungen. Wo sie versagt, gibt es in der Apotheke oder beim Seniorenhandel die Tablettenbox oder die Tablettendose. Bei kritischen Medikamenten kann man auch die Einnahme zusätzlich notieren, denn es ist nicht ungewöhnlich,dass man schon nach 10 Minuten nicht mehr sicher ist, ob man die Medizin genommen hat.

In weniger kritischen Fällen wird es genügen, die Tabletten stets zur gleichen Zeit einzunehmen. Ist dieser Termin z.B. 18h, dann sollte man wirklich genau um 18h die Pille schlucken, denn dies merkt man sich leichter, als wenn man sie irgendwann "am Abend" einnimmt!

Ein simpler Trick hilft mir, der ich am Morgen und zu Mittag Tabletten einnehmen muss. Ich habe alle in einem einzigen Glas, deutlich zusätzlich beschriftet. Wenn ich die Morgentabletten eingenommen habe, lass ich das Glas am Tisch, dort nehme ich sie dann wieder vor dem Mittagessen ein und stelle es nachher sofort weg auf einen Schrank, wo es wieder über die Nacht steht. Durch die zwei Aufbwahrungsorte habe ich eine viel bessere Übersicht!

Zwecktaschen

Wer für jeden Zweck eine eigene Tasche verwendet, reduziert die Gefahr, etwas zu vergessen. So habe ich jeweils z.B. für das Hallenbad, für den Sport, für den Chor, für das Tanzen, eine eigene Tasche, in der alles drin ist, was ich für den speziellen Zweck brauche. Dies kostet zwar ein bisschen mehr, ist aber sehr praktisch.

Muss ich etwas unbedingt beim Weg aus der Wohnung mitnehmen, dann stelle ich es vor die Ausgangstür oder hänge es an den Türgriff. Dies wird dann sicherlich nicht mehr vergessen!

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Nichts verlieren

Die einfachste Art nichts zu verlieren, ist nichts mitzunehmen. Nun ist dies nicht immer möglich, aber je weniger man mitnimmt, um so eher wird man die Übersicht behalten.

Es gehört zur Routine, dass man sich Checkpunkte angewöhnt, an denen man überprüft, ob man noch alles dabei hat.

Bei Radtouren haben wir dies immer am Berggipfel gemacht, denn nach einer Abfahrt nochmals hochzufahren, das wollte jeder vermeiden. Bei Reisen mache ich die Überprüfung immer bei Hotelwechsel oder vor der Abfahrt.

Man kann vieles wirklich verlustsicher machen, z.B. durch kleine Ketten oder Bänder. So hilft z.B. schon ein Gummiband über die Geldbörse, dass sie nicht so leicht gestohlen werden kann, weil sie damit weniger leicht rutscht.

Den Schlüsselbund immer in der gleichen Stelle in der Jacke oder in der Handtasche zu haben, unterstützt das Überprüfen. Es ist auch nicht klug, immer alle Schlüssel mitzunehmen. Man kann mit entsprechenden Clips seinen Schlüsselbund für eine spezielle Aufgabe zurechtschneidern. Unklug ist es allerdings zu viele Schlüsselbunde zu haben, da verliert man zu leicht wieder die Übersicht.

Ich habe zwei, einen für den Alltag, den ich je nach Bedarf fürs Radfahren erweitern kann und einen fürs Reisen, der nur aus Haustür- und Wohnungsschlüssel besteht. Ein Reservebund ist bei den Nachbarn, damit der Schaden klein bleibt, falls das Original doch einmal verloren gehen sollte.

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Nichts verlegen

Wer oft etwas suchen muss, der verliert viel Zeit, die man leicht sparen kann. Mit etwas Routine bekommt jedes Teil seine festen Platz, wo man es sofort findet. Dies wird erleichtert, indem man den Platz markiert, oder wo es sich einrichten lässt, das Teil an einer Schnur oder Kette dort fest anbindet.

So muss ich nie nach einem Kamm suchen, denn er ist beim Spiegel festgebunden, nie nach dem Schlüsselbund, denn er hat seinen festen Platz, die Nottaschenlampe ist dort, wo ich sie auch im Dunkeln finde.

Besonders Augenmerk ist neben den Schlüsseln der Geldbörse zu widmen, denn sie braucht man sicher, wenn man aus dem Hause geht.

Das häufige Brillensuchen habe ich dadurch reduziert, in dem eine an jedem Platz, wo es notwendig ist, eine eigene Lesebrille, für den Lesezweck optimiert, liegt.

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Nicht vereinsamen

Es ist in unserem Seniorenchor guter Brauch, dass viele sich zur Begrüßung umarmen. Da viele von uns Singles sind, kommen sie so zu Sozialkontakten, die für sie sonst kaum möglich sind.

Dies erscheint mir überhaupt nicht "aufgesetzt" oder gekünstelt zu sein. Auch wenn es nicht immer wirklich ganz herzlich zu sein mag, es schafft doch eine herzliche Atmosphäre. Auch sind die meisten "per DU" untereinander. Auch dies ist hilfreich.

Von den Kontakten sind die regelmäßigen zu bevorzugen. Sie erlauben besseren Erfahrungsaustausch und wenn man mal fehlt, wird man vermisst, was u.U. ganz wichtig sein kann, damit jemand zum Nachschauen kommt.

Hilfreich ist, wenn jemand einen "transparenten Tagesablauf" hat, d.h. man immer weiß, wo man ihn oder sie finden kann. Dies kann man fördern, in dem man mitteilt, wo man hingeht. Es gehört zu meinen Alltagsroutinen, stets meinem Sohn mitzuteilen, wohin ich gehe und bei Reisen einen detaillierten Reiseplan zu erstellen, damit ich erreicht werden kann.

Ebenfalls grüße ich prinzipiell alte Menschen, die mit einem Rollator durch die Gegend fahren. Sie freuen sich auch stets darüber, haben mich aber auch sicherlich gleich wieder vergessen. Ein längeres Gespräch kommt dabei selten zustande. Aber ich denke, sie fühlen sich für einen Augenblick wieder in die Gesellschaft zurück integriert und mein Aufwand ist gering.

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Nicht verdummen

Auch alte Menschen können und müssen in ihre Zukunft investieren, d.h. lernen und sich weiterbilden. Nur wird ihre Vorgangsweise ganz anders als in der Jugend sein müssen. Ihr Lernen gleicht eher einem Training, mit kleinen Lerneinheiten, viel Übung, mit einem Trainer und in einem Kurs. Und selbstverständlich mit stetem Auffrischen, bis es wirklich sitzt!

Ihr Lernen dient auch nicht mehr der Berufsausbildung oder der Familiengründung, sondern vor allem der Erhöhung der Lebensqualität, der Kommunikation, eventuell auch der Verbesserung  der Finanzsituation. Mir tun die Menschen leid, die partout am Alter Versäumtes der Jugend nachholen wollen, auch wenn dies gar nicht mehr in ihre Situation passt.

Mit Bedauern sehe ich diese "Alten Säcke" (so werden sie tatsächlich von den Kommilitonen genannt) ein reguläres Studium beginnen, das sie im Normalfall nicht zu Ende bringen können. Dabei würden sie sich in einer speziellen Seniorenuniversität viel wohler fühlen.

Wer die Chance hat zu lehren, sollte diese unbedingt wahrnehmen. Auch Lehren hält fit und fördert die Kommunikation.

Die  häufigsten Defizite haben Senioren bei der Handhabung technischer Geräte. Man muss nun nicht mehr bei jedem neuen Gerät mitmachen, aber Computer, E-Mail, Internet, Handy und Digitalkamera sind auch für Senioren sehr nützlich und es lohnt sich oft, in sie zu investieren.

Aber auch das Lesen von Fahrplänen und Stadtplänen vermittelt Sicherheit, auch ohne Auto mobil bleiben zu können und muss u.U. erst wieder gelernt werden.

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Nicht vergammeln

Wer genügend Sozialkontakte hat, wird weniger Gefahr laufen zu vergammeln, als Einzelgänger, die nichts unternehmen und nur zu Hause bleiben. Aber die Gefahr ist für Senioren groß. Man macht dann doch viele Kompromisse, vereinfacht vielleicht zu viel (ich kenne Alte, die nur noch einen Teller benutzen!), und fehlt das soziale Feedback, dann fühlt man sich sogar wohl dabei.

Für Körperpflege gibt es einen ausführlichen Beitrag. Aber auch andere Bereiche im Alttag verlangen Sorgfalt und Pflege. Die Kleidung gehört dazu, die Wohnung, der Garten, eventuell auch das Auto.

Mein Rezept sind kleine Schritte. Jeden Werktag nehme ich mir eine kleine Hausarbeit vor, die dem Aufräumen, Reinigen, Ausmisten etc. dient. Ein Kalender schafft Übersicht für Routinearbeiten, wie Bett überziehen, Tiefkühlschrank abtauen und reinigen, Treppenhaus reinigen etc.

Ich versuche dazu täglich maximal eine Stunde einzusetzen. Dies belastet mich kaum, läßt mich immer noch genügend Raum für meine vielfältigen, anderen Tätigkeiten und sorgt doch für ein akzeptables Niveau in der Wohnung, so dass auch Gäste überraschend kommen können.

Ein Spiegel an der Wohnungstür, in den man gucken muss, wenn man die Wohnung verlässt ist hilfreich, um die gröbsten Schnitzer im Gesicht zu entdecken, wie Zahnpastareste oder anderes, was man selbst nicht bemerkt, aber in den Augen der anderen sehr störend wirkt.

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Nicht einrosten

Ohne körperliche Aktivität können wir nicht gesund alt werden. Leider werden mit den vielen Zipperleins auch die Widerstände größer, sich zu bewegen. Also hilft auch hier nur etwas Disziplin.

Man mache sich einen einfachen, leicht durchführbaren Wochen-Plan für seine Fitness und hält diesen dann streng durch, auch wenn die Lust dazu vielleicht gerade nicht so groß ist. Unternimmt man alles mit Freunden, dann steigen die Chancen, dass man den inneren Schweinehund besser überwindet.

Ein zuckerkranker Freund, für den die Bewegung lebensnotwendig ist, hat sich mit einem einfachen Trick gezwungen, täglich mindestens eine halbe Stunde zu gehen. Er hat sein Auto so weit von seinem Arbeitsplatz abgestellt, dass er täglich 2 mal 15 Minuten zu Fuss gehen musste. Ähnliches kann auch jeder sonst in sein Umfeld übertragen (z.B. Treppen steigen statt den Aufzug nehmen oder Freunde persönlich, statt am Telefon, sprechen).

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Nicht gefährden

Sich selbst nicht und auch nicht seine Umwelt. Nur sicher über die Kreuzung gehen. Führerschein rechtzeitig abgeben. Keine Risikosportarten. Bei kritischen Transaktionen immer die Brille aufsetzen. Gute Schuhe tragen, in denen man nicht leicht stürzt. Stolperfallen aus dem Weg räumen. Handläufe benutzen. Helles Licht bevorzugen. Nur Verwandte, Freunde, Nachbarn oder Bekannte in die Wohnung lassen.

Wer vermeiden will, im Bus zu stürzen, der gehe schon beim Halten eine Station vorher zum Ausgang und hält sich dann für die restliche Fahrtstrecke dort fest. Das Bewegen im Bus wird reduziert, wenn man sich an den Ausgang setzt. Sicher bewegt man sich in fahrenden Verkehrsmitteln mit der "Tarzanmethode", d.h. man hält sich immer mit einer Hand fest.

Man zieht als Senior leicht den Kürzeren, wenn man sich in Streitereien aller Art, speziell auch unter Jugendlichen einmischt. Besser gleich die Polizei unter 112 anrufen, wenn Gefahr droht. Handy immer mitnehmen.

Besondere Vorsicht bei Nachtspaziergängen. Dunkelheit meiden, Baustellen nur von Ferne anschauen!

Eine wichtige Hygienemassnahme ist das Händewaschen, nicht nur nach einem Toilettenbesuch, sondern vor jeder Form von Essen, z. B. aus der Hand unterwegs. Auch nach dem Einkaufen (Einkaufswagen und -körbe sind meist unsauber) oder der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln sollte man sich gründlich die Hände waschen. Die Dauer dabei ist wichtig. Wer nicht im Gefühl hat, wie lange genug ist, dem hilft folgender Trick: Ein bekanntes Lied dabei summen, dessen Dauer man kennt. Ich nehme "Happy Birthday to You", das dauert 20 Sekunden, empfohlen für eine gründliche Wäsche werden 40 Sekunden.

Auch das Vermeiden von Händeschütteln und das Tragen von Handschuhen verringern die Ansteckungsgefahr über den Weg Hände - Mund, nicht nur in Zeiten der Schweinegrippe!.

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Nichts hinausschieben

Die Gefahr wächst dann mit jedem Tag, es nicht mehr zu erleben oder es nicht mehr tun zu können. Weniger der plötzliche Tod ist das Problem, als vielleicht ein Sturz und seine langwierigen Folgen oder ein Schlaganfall oder andere Umstände in der Familie, die man gar nicht steuern kann, wie Pflege- oder Todesfälle.

Wer im Alter Dinge hinausschiebt, belügt sich dabei oft selbst und leidet dann darunter. Darum lieber die Wünsche heute und rechtzeitig erfüllen oder sie ganz abzuschreiben, als sie immer vor sich her zu schieben.

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Nicht verarmen

Kontoauszüge regelmäßig kontrollieren. Anzahl der Konten reduzieren. Bargeld von Automaten nur während der Schalteröffnungszeiten abheben. Damit reduziert man die Gefahr an manipulierte Geräte zu gelangen. Ich sehe überhaupt keine mehr und lasse mir beim Wocheneinkauf vom Discounter die Wochenration Bargeld auszahlen.

Keine Geschäfte am Telefon und an der Haustür. Man erspart sich viele Probleme, wenn man seine Telefonnummer nicht veröffentlicht. Besser lebt man ohne Kundenkarten und man sollte auch nicht an Gewinnspielen oder Preisausschreiben teilnehmen.

Keine riskanten Investitionen machen. Riskant ist alles, was unwahrscheinlich hohe Renditen abwirft und was man selbst nicht genau versteht.

Klare Grenzen in finanziellen Angelegenheiten mit Kindern und Enkelkindern.
Mit den Kindern über die Finanzsituation reden. Es ist besser, wenn Klarheit darüber herrscht, als dass falsche Erwartungen nicht erfüllt werden.

Zum Thema Geld gibt es schon viele Tipps. Hier noch einige generelle:

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Die Wissenschaft hat sich generell mit dem Thema beschäftigt, wie man am (übrigens in allen Alterstufen) erfolgreich mit Defiziten umgeht. Oft zitiert wird das SOK Prinzip (Selektion, Optimierung und Kompensation) von Paul Baltes. Salopp gesagt heißt es, weniger zu tun, besser gesagt auszuwählen, was wichtig ist und Abschied nehmen vom Unwichtigen (Selektion), es dafür gründlicher zu tun (Optimierung) und das, was man gar nicht (mehr) kann, durch anderes, was man (noch) kann, zu ersetzen (Kompensation).

Alten Menschen kommt entgegen, dass sie mit ihrer Erfahrung bei Selektion und Kompensation leichter zu Lösungen kommen als andere. Sie können daher trotz Defizite bei körperlicher Fitness und geistiger Beweglichkeit weiterhin erfolgreich in der Gesellschaft agieren, sofern sie es nur wollen und die Gesellschaft ihnen den Raum dazu gibt.

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Typische Probleme von Seniorinnen und Senioren im Alltag

Der Katalog ist lang und vieles findet sich auch auf anderen Seiten und "Am Ende des Lebens"

Einkaufen

Die Regale sind zu hoch oder die Ware liegt zu tief.

Die Beschriftung ist zu klein.

Die Hinweisschilder mit Produktinformationen hängen oft über den Regalen und sind damit zu hoch.

Ständig wechselnde Plätze für die Produkte.

Unnötige Hetze an der Kasse.

Es gibt keine Kundentoiletten.

Es gibt keine Sitzbänke, wo man warten kann, wenn man abgeholt wird.

Fernsehen

Es wird zu schnell gesprochen.

Die Aussprache ist undeutlich.

Hintergrundmusik oder gleichzeitig Originalton und Übersetzung

Der Kontrast ist zu schlecht.

Ständiger Lautstärkewechsel.

Die Szenen wechseln zu schnell.

Zu helle Einblendungen (Flashes), die schmerzlich blenden.

Die Texteinblendungen sind zu klein und werden zu kurz angezeigt.

Zu viel Werbung.

Zu viel Gewalt, schlechte Nachrichten oder Verbreitung von Angst.

Radio

Schlechte Betonung, zu schnell, zu leise.

Wechselnde Lautstärken und Hintergrundmusik sind schwierig für Träger von Hörgeräten.

Englische Lieder und Fremdwörter stören empfindlich.

Lesematerial (Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Beipackzettel für Medikamente)

Die Schrift ist zu klein.

Schlechter Kontrast bei farbiger Darstellung.

Die Sätze und Absätze sind zu lang.

Die Gestaltung ist unübersichtlich.

Fremdwörter und englische Ausdrücke machen Probleme.

Das Format ist unhandlich.

Informationsmaterial (Broschüren, Flyer, Bedienungsanleitungen)

Keine Möglichkeit der Nachfrage.

Zu viel Informationen, zu viele Fremdwörter, zu viele Themen.

Es fehlen gute Illustrationen.

Nur Internetadressen für weitere Auskünfte

Tastaturen

Die Tastaturen sind zu klein.

Die Tasten stehen zu eng beieinander.

Die Beschriftungen sind zu klein und haben zu wenig Kontrast.

Englische Beschriftungen sind unverständlich.

Vorträge

Die Redner oder Moderatoren stellen sich nicht vor.

Es gibt nicht die Möglichkeit, den Vortrag frühzeitig zu verlassen.

Es werden keine Mikrofone verwendet.

Die Vorträge dauern zu lange, es gibt keine Pausen.

Der Saal ist zu dunkel, zu warm oder zu kalt oder es zieht.

Haltestellen

Nicht genügend Wind -, Regenschutz und Sitzplätze.

Keine Möglichkeit zum Abstellen schwerer Taschen.

Keine oder falsche Angaben zum Fahrplan.

Zu dreckig. Keine Mülleimer mit einem Zigarettenkippenfach.

Zu viele Treppen.

Schlechte Beleuchtung.

Zu großer Abstand zum Fahrzeug.

Türen öffnen nicht automatisch oder schließen zu schnell.

Die Busse bremsen oder beschleunigen zu stark.

Am Monatsbeginn wird die neue Monatskarte vergessen.

Sauberkeit - Hygiene

Das Bett frisch zu beziehen wird schwierig.

In deutschen Unterkünften fehlen Bidets.

Freunde

Freunde oder Partner werden dement oder sterben sehr früh.

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INHALT

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